Die Geschichte der BTU Cottbus

Die Geschichte der BTU Cottbus – Senftenberg: Vom bewegten Aufbau zur Exzellenz

Was Sie hier erwartet: Eine facettenreiche Reise durch die Geschichte der BTU Cottbus (Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg), von den bescheidenen Anfängen bis zur heutigen Rolle als wichtiger Akteur im Strukturwandel der Lausitz. Entdecken Sie, wie sich die Universität immer wieder neu erfand und dabei tief in die Entwicklung der Region eingebettet ist.

Die Anfänge: Hochschule für Bauwesen Cottbus (1953-1963)

Die Geschichte der BTU Cottbus – Senftenberg beginnt offiziell im Jahr 1953, als die Hochschule für Bauwesen in Cottbus gegründet wurde. Diese Institution war nicht nur ein wichtiger Baustein im Bildungswesen der DDR, sondern auch eine Antwort auf den steigenden Bedarf an qualifizierten Ingenieuren und Technikern im Bauwesen. Mit der Gründung der Hochschule wurde Cottbus zu einem zentralen Standort für die technische Ausbildung im Osten Deutschlands.

Meilensteine der frühen Jahre:

  • 1954: Erste Lehrveranstaltungen beginnen, die auf die Bedürfnisse des regionalen Bauwesens zugeschnitten sind.
  • 1957: Ausbau der Bibliothek, die zu einer der größten Ingenieurhochschulbibliotheken der DDR heranwächst.
  • 1963: Politische und wirtschaftliche Spannungen führen zur Schließung der Hochschule. Dies markiert eine Zäsur in der Bildungslandschaft der Region.

Neubeginn und Aufstieg: Ingenieurhochschule für Bauwesen (1969-1990)

Nach der Schließung 1963 dauerte es sechs Jahre, bis Cottbus wieder eine technische Bildungsstätte erhielt. 1969 wurde die Ingenieurhochschule für Bauwesen gegründet. Unter der Leitung von Rektor Heinz Präßler entwickelte sich die Hochschule schnell zu einem wichtigen Zentrum der Ingenieurausbildung in der DDR. Ihre Ausrichtung war stark durch die Bedürfnisse der sozialistischen Planwirtschaft geprägt.

Wichtige Entwicklungen:

  • 1974: Einführung neuer Studiengänge, die stärker auf den industriellen Bedarf ausgerichtet sind.
  • 1980: Die Hochschule wird zum Zentrum der Bauwesen-Ausbildung in der DDR und spielt eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Fachkräften für den Wohnungsbau.
  • 1988: Vorbereitungen zur Transformation der Hochschule in eine Technische Universität beginnen.

Wendezeit: Die Gründung der Technischen Universität Cottbus (1991)

Mit dem Fall der Mauer 1989 und der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 ergaben sich auch für die Ingenieurhochschule in Cottbus neue Perspektiven. 1991 beschloss der brandenburgische Landtag die Gründung der Technischen Universität Cottbus. Dies war ein bedeutender Schritt, der die Hochschule in den Rang einer Universität erhob und ihr ermöglichte, sich als Forschungsinstitution zu etablieren und somit die Geschichte der BTU Cottbus ermöglichte.

Schlüsselmomente der Gründung:

  • 1992: Beginn des Lehrbetriebs in fünf Studiengängen, darunter Architektur und Stadtplanung, Bauingenieurwesen, und Umweltwissenschaften.
  • 1993: Die Universität wird Teil des Förderprogramms „Hochschulbau“ des Landes Brandenburg, was den Ausbau der Infrastruktur ermöglicht.
  • 1995: Einführung erster interdisziplinärer Forschungsprogramme, die die Universität schnell bekannt machen.

Fusion und Transformation: Die Entstehung der BTU Cottbus-Senftenberg (2013)

Ein einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Universität war die Fusion mit der Fachhochschule Lausitz im Jahr 2013. Diese Fusion war Teil einer größeren Hochschulreform, die das Ziel hatte, die Bildungslandschaft in Brandenburg zu konsolidieren. Sie stieß jedoch auf erheblichen Widerstand, insbesondere in Cottbus, wo Studierende und Mitarbeitende die wissenschaftliche Qualität der Universität gefährdet sahen.

Kernpunkte der Fusion:

  • 2012: Die geplante Fusion wird öffentlich und löst Proteste aus. Über 42.000 Unterschriften werden gegen die Fusion gesammelt.
  • 2013: Trotz des Widerstands wird die Fusion vollzogen. Die neue BTU Cottbus-Senftenberg entsteht und vereint die Stärken beider Einrichtungen – Forschung und Praxisorientierung.
  • 2014: Die ersten strukturellen Anpassungen beginnen, um die Integration der beiden Institutionen zu erleichtern.

Die BTU heute: Ein Motor des Strukturwandels in der Lausitz

Heute, mehr als zehn Jahre nach der Fusion, hat sich die BTU Cottbus-Senftenberg als zentrale Institution im Strukturwandel der Lausitz etabliert. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit – Themen, die für die Region von entscheidender Bedeutung sind.

Aktuelle Entwicklungen:

  • 2020: Gründung des Lausitz Science Park, der sich der Forschung an klimaneutraler Energie widmet und die BTU als Partner hat.
  • 2022: Kooperation mit der geplanten Universität für Medizin in Cottbus, die neue Synergien in der Region schaffen soll.
  • Heute: Die BTU zählt über 6.800 Studierende aus mehr als 125 Ländern und ist damit eine der internationalsten Universitäten Deutschlands.

Ausblick: Die Zukunft der BTU

Die BTU steht vor großen Herausforderungen, aber auch vor enormen Chancen. Die Transformation der Lausitz von einer Kohle- in eine nachhaltige Energieregion bietet der Universität die Möglichkeit, ihre Rolle als Innovationsmotor weiter auszubauen. Ob es ihr gelingt, wird die Zukunft zeigen. Doch die Weichen sind gestellt, die Geschichte der BTU Cottbus-Senftenberg wird weitergeschrieben und ist bereit, diese Reise in die Zukunft anzutreten. Unser Online-Magazin hält Sie auf dem laufenden wenn es interessantes über die Geschichte der BTU Cottbus gibt.

Bild von Joachim Schnürle auf Pixabay